Dass die Firma lieber jüngere – weil williger und billiger – einstellt, ist ja schon ein schwerer Schlag. Der Knockout aber kommt von der liebenden Frau. Beim Familienausflug in den Freizeitpark wedelt meine wunderbare Esther mit der Rentnerkarte: „Kinder, schaut mal, der Papa hat uns heute morgen schon acht Eure gespart.“ Selbst mit einem gesünderen Selbstbewusstsein würde ich jetzt ins Grübeln kommen. Alt sind eben nicht immer nur die anderen. Alt werden wir auch selbst.
Aber bange machen gilt nicht. Also begebe ich mich für die „Edition Körber“ der renommierten Körber-Stiftung fast zehn Jahre nach der Wickelfront in einer Art Selbstversuch an die Rentnerfront und erkunde das Älterwerden, Altern und Alt-Sein. Ich breche auf zu Deutschlands führenden Experten für Alter und Demographie, treffe aber auch Psychotherapeuten, Personalberater sowie von der Zechen-Schließung bedrohte Kumpels im Ruhrpott, Ehrenamt-Aktivisten, Kreuzfahrer, Senioren-Kabarettisten – und einen Fußballweltmeister.
Philipp Lahm, Kapitän der Siegermannschaft bei der WM 2014, hat zu den Themen tatsächlich etwas zu sagen; ich jedenfalls konnte Wichtiges lernen. Da sich das Zeitfenster für meine Entscheidung – Vorruhestand, Abfindung oder Weitermachen? – unerbittlich schließt, stehe ich bei meiner Erkundung allerdings ganz schön unter Druck…
Seit Herbst 2018 liegt das Ergebnis meiner Recherchen und Selbst-Erfahrung nun vor: „Zu jung für alt – Vom Aufbruch in die Freiheit nach dem Berufsleben“ zeigt auf 272 Seiten, was da im Alter alles noch geht; wie es geht; und für wen was letztlich gut ist.
Werfen Sie doch mal einen Blick ins Buch. Lassen Sie sich inspirieren von den interessanten Menschen, denen ich begegnet bin. So unterschiedlich sie sind, eint sie doch eins: Sie haben für sich einen Weg gefunden, den geschenkten Jahren das Beste abzugewinnen.