Wer kann schon sagen, dass sein Leben gleich zweimal verfilmt wurde?

Manche meinen, ich könnte an guten Tagen durchaus druckreif schreiben; die Berliner Erfolgsproduzentin Regina Ziegler glaubte als erste, meine kleinen Werke seien auch filmreif. Sowohl das erzählende Sachbuch „Überleben an der Wickelfront“, erschienen 2009 bei der DVA, wie auch dessen fiktive Fortschreibung, der Roman „Mann darf sich doch mal irren! – Unser Leben nach der Wickelfront“ (LangenMüller, 2013) wurden von ihr für das ZDF verfilmt.

Regina Ziegler war die Vorstellung des „Wickelfront“- Buches in Berlin nicht entgangen. In ihrer Ansprache hatte die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen das Werk als „ebenso unterhaltsamen wie gesellschaftspolitisch wichtigen Denkanstoß“ empfohlen. Regina Ziegler erkannte sofort das „Potenzial für eine anspruchsvolle Familienkomödie“ und erwarb die Rechte an dem Buch.

In sehr kollegialer Zusammenarbeit mit dem einfühlsamen Drehbuchautor Stefan Kuhlmann und dem für seinen komödiantischen Touch geschätzten Regisseur Titus Selge entstand der gleichnamige TV-Spielfilm mit Uwe Ochsenknecht als Dieter Lindemann und Valerie Niehaus als Esther Lüdecke.

In einer kurzen Szene bin auch ich, der ich so gerne Schauspieler geworden wäre, zu sehen: Als Berliner Kneipenwirt serviere ich dem Film-Dieter Uwe Ochsenknecht ein Bier. Nach drei Proben war die Szene im Kasten. Mit meinem tragenden Text hatte ich keine Probleme. Ich durfte „Zum Wohle!“ sagen.

Ochsenknecht, Stockowski und Bednarz auf Kneipentour

Nachdem die Ausstrahlung im März 2011 den Tagessieg errungen hatte, entwickelte ich für Regina Ziegler auch die fiktive Fortsetzung der Familiengeschichte: So entstand parallel zu meinem 2013 erschienen Roman „Mann darf sich doch mal irren!“ der zweite Spielfilm für das ZDF mit dem Titel „Überleben nach der Scheidungsfront – Mann darf sich doch mal irren!“, wieder mit Ochsenknecht und Niehaus als liebevolles, aber überstrapaziertes Elternpaar.

Die vorgesehen Ausstrahlung am 9. Oktober 2014 wurde kurzfristig verschoben, um Platz zu schaffen für eine Sondersendung zur Würdigung des großen Schriftstellers Siegfried Lenz, der am 7. Oktober verstorben war. Als es am 22. 4. 2015 dann endlich so weit war, holte auch die Verfilmung meines zweiten Buches des Tagessieg bei den Zuschauerquoten – knapp über fünf Millionen sahen den Rosenkrieg von Esther und Dieter.

 

TV-Spielfilm

„Die locker-gestrickte Komödie nach der Vorlage von Dieter Bednarz lebt – wie schon der erste Teil von 2012 – vor allem von den klug beobachteten Alltagsdetails.“

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Hollywood is next behind me!

Wie der große Alfred Hitchcock wollte ich auch mal durchs Bild laufen – und bekam sogar eine Sprechrolle: Ich darf dem Film-Dieter (Uwe Ochsenknecht mit Oliver Stokowski als Frankie) ein Bier reichen und „Zum Wohle!“ wünschen. Seither warte ich auf weitere Rollenangebote…

Wird mein Leben gar ein drittes Mail verfilmt?

Zumindest gäbe es eine Vorlage für einen dritten Teil: Mit meinem Buch „Zu jung für alt“ habe ich mich, gut zehn Jahre nachdem ich später Vater geworden und an die Wickelfront gezogen bin, an die „Rentnerfront“ gewagt. Wieder habe ich mich und andere beobachtet und mit Ehrlichkeit und Selbstironie über einen Wendepunkt in meinem Leben geschrieben – diesmal geht es um die Konfrontation mit dem Alter, dem Aussortiert-Werden im Beruf und der großen Frage, was man noch wert ist, so ohne Visitenkarte der großen Firma. Was man macht mit der Zeit, die man plötzlich hat. Kurz: Was geht da noch?

Im Moment bin ich zuversichtlich, dass es zu einer weiteren Verfilmung kommt. Das Buch lädt nun wirklich dazu ein. Aber auch hier gilt der Titel meines Romans, der die Grundlage für den letzten Film lieferte, und mich bei aller Zuversicht sehr demütigt abwarten lässt, ob da tatsächlich noch was geht, filmtechnisch gesehen. Denn schließlich kann Mann sich ja mal irren!

Dieter Bednarz – Zu jung für alt

Clash-of-Culture-Comedy fürs Kino

Ganz großes Kino hingegen wird mein im Sommer 2017 erschienener Roman „Schwer erleuchtet“. In Ihm schreibe ich über die amüsanten wie lehrreichen Erlebnisse und Erfahrungen des jungen Hamburger Paares Maya und Daniel mit dem buddhistischen Mönch Siri Sudhamma, der plötzlich bei der Rechtsanwältin und dem Journalisten im Grindel-Viertel vor der Tür steht und bei ihnen einzieht und halb Hamburg die Erleuchtung bringt.

Orientiert an meinen Motiven bereitet der sehr erfolgreiche Drehbuchautor Rolf-René Schneider die Verfilmung der Geschichte vor, für die er nicht nur als Drehbuchautor, sondern erstmals auch als Produzent verantwortlich zeichnet. Doch Kino ist ein schwieriges Geschäft. Obwohl ein richtig gutes Drehbuch von Rolf-René Schneider für eine anspruchsvolle Clash-of-Culture-Comedy vorliegt, musste die eigentliche Produktion mehrfach verschoben werden. Mit meiner vielleicht doch etwas vorschnell gegründeten Produktionsgesellschaft sah ich schon Hollywood next behind me. Aber Filme machen, heißt dicke Bretter bohren. Und dass er das kann, hat Rolf René Schneider schon in vielen, vielen Produktionen bewiesen. Für dieses Projekt ist er einfach Buddhas bester Mann in der Branche.

Mönch Siri auf Deutshland-Besuch 2003

Ein Mönch macht Theater

Ein ganz wunderbarer Mitstreiter, diesmal an der Theaterfront, ist auch Dietmar Löffler. Der Hamburger Pianist, Regisseur, Theaterautor sowie Produzent hat bereits viele eigene Stücke geschrieben und auch selber auf die Bühne gebracht – mit beachtlichem Erfolg in ganz Deutschland und darüber hinaus. Auch er ist überzeugt von dem Unterhaltungspotential, das „Schwer erleuchtet“ bietet – fürs Theater. Mit Dietmar Löffler arbeite ich daher an einer Bühnenfassung des Romans. Erste Gespräche mit Bespieltheatern werden bereits geführt. Eine gemeinsame Tourneetheater-Produktion wäre eine sehr schöne, aber auch sehr große Herausforderung.  Doch auch für dieses Projekt gilt, dass es mit viel Geduld und Umsicht vorangetrieben werden muss, wenn es ein Erfolg werden soll. Und das soll es ja. Und das wird es auch!