Auslandskorrespondenz

Seminar an der University of Applied Science Europe (UE), Campus Hamburg

 

In diesem Seminar geht es vor allem um die verschiedenen Varianten der Auslandsberichterstattung – etwa von der Kriegsreportage bis zum Diktatoren-Interview, vom  Katastrophenbericht bis zur Hofberichterstattung. Wir lernen ausgehend von schillernden Korrespondentenfiguren wie Peter von Zahn, Peter Scholl-Latour, aber auch Peter Arnett, wie sich die Aufgaben des Korrespondenten verändert, und wie Schwerpunkte sich verschoben haben, wie verschieden die Sicht auf Länder sein kann und wie das Medium die journalistischen Möglichkeiten erweitert oder einschränkt.

 

Sensibilisierung

Wichtig ist mir darüber hinaus, die Studenten für kulturelle Unterschiede zu sensibilisieren und die Bedeutung von Fachwissen zu betonen. Eine qualifizierte Berichterstattung erfordert Kenntnisse der Region, der kulturellen, wirtschaftlichen und religiösen Entwicklungen sowie Verhältnisse und ein aufrichtiges persönliches Interesse an Land und Leuten.

Diskutiert wird aber auch, ob und gegebenenfalls wie persönliches Engagement und die eigenen Vita die Arbeit – etwa im Fall Deniz Yücel – beeinflussen können.

Dieter bednarz als Korrespondent im Nahen Osten

Authentizität

Im Interesse der Authentizität liegt der geographische  Scherpunkt auf dem Nahen Osten, über den ich selber ein Vierteljahrhundert berichtet habe, sowohl als Korrespondent in Israel wie auch in Kairo. Je nach aktueller Lage und logistischen Gegebenheiten bereichern Skype-Gespräche mit SPIEGEL-Korrespondenten und die Besuche von Kollegen aus Korrespondenz-Büros die Veranstaltungen.

In den Seminare berichte ich, wie auch im Seminar „Recherche“ zur Veranschaulichung sehr offen und persönlich von eigenen Erfahrungen während meiner über drei Jahrzehnten beim SPIEGEL. Schwerpunkte meiner Werkstattberichte sind  dabei weniger eigene so genannte Erfolge, als vielmehr auch mir selbst unterlaufene Fehler. Denn Selbstkritik ist für mich eine unbedingte Voraussetzung für gute journalistische Arbeit.

Nur wer sich selbst in Frage stellt, kann auch andere Menschen und Verhältnisse hinterfragen.

Danke!

Ich bedanke mich bei allen Studierenden. Sie machen das Seminar!